Auch in Österreich kann es im Sommer sehr warm werden. Das Thermometer klettert dann auf 30 Grad oder sogar darüber. Besonders empfindlich auf Hitze reagieren Senioren, Kinder und Menschen mit Diabetes.

Was ist für Diabetiker im Sommer wichtig?

Zur Vermeidung von Unterzuckerungen und anderen Schwierigkeiten, die Stoffwechsel und Herz des Diabetikers belasten können, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt.

Trinken & Essen

Drei, vier Tage ohne Essen können wir relativ gut überleben. Drei, vier Tage ohne Trinken – das geht nicht. Deshalb sollten alle Menschen bei Hitze ganz bewusst viel trinken. Die Gefahr der Austrocknung (Dehydratation) ist vor allem bei schlecht eingestelltem Diabetes groß.

Jenseits der 30 oder gar 35 Grad schwindet der Hunger. Das kann für Diabetiker gefährlich werden.Trotzdem muss niemand in der Mittagshitze dampfenden Reis oder heiße Suppen essen. Die erforderlichen Kohlenhydrate können auch in Form von Kartoffeln mit Topfen oder einer kalten Suppe auf den Tisch kommen. Für Abkühlung und Genuss zwischendurch sorgen frische Salate oder ein Stück gut gekühlte Wassermelone.

Unterzuckerungen

Nicht nur bei insulinpflichtigen Diabetikern kann der Blutzuckerspiegel sinken, auch verschiedene Tabletten können zu Hypoglykämien führen. Eines der häufigsten Symptome von Unterzuckerungen wird bei hochsommerlichen Temperaturen oft nicht wahrgenommen: Das Schwitzen. Bei Hitze deshalb häufiger den Blutzucker messen.

Abkühlung

Für Abkühlung sorgt kaltes oder kühles Wasser, das man über die Innenseite der Handgelenke laufen lässt. Noch besser kühlt ein kaltes Unterarmbad oder eine Dusche. Ein feuchtes Geschirr- oder Handtuch in den Nacken gelegt erfrischt ebenfalls. Kalte Fußbäder sind bei diabetischem Fußsyndrom nur nach Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen.

Bewegung

Zwar kann die Hitze das Herz-Kreislauf-System schwächen, dennoch ist gerade für DiabetikerBewegung auch im Sommer wichtig. Sportliche Aktivitäten sollten allerdings auf die frühen Morgen oder späten Abendstunden verlegt werden. Schwimmen ist im Sommer besonders beliebt. Menschen mit Diabetes und Nervenschädigungen sollten sich jedoch bei Hitze nicht dazu verleiten lassen, mal eben ohne Schuhe über den Rasen zu laufen.

 

Medikamente und Blutzucker-Teststreifen

Viele Medikamente sind bei Temperaturen unter 25 Grad zu lagern. Oft lohnt es sich, die Hinweise auf der Verpackung zu lesen. Badezimmer und Küche sind für die Lagerung von Medikamenten grundsätzlich eher ungeeignet. Zu oft sind Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit an diesen Orten viel zu hoch.

Insulin, das nicht im aktuellen Gebrauch ist, gehört in den Kühlschrank. Nur wenn es sehr heiß wird, kann auch der aktuell genutzte Insulin-Pen im Kühlschrank liegen, sollte aber rechtzeitig vor der Anwendung wieder herausgeholt werden. Pumpenträger mit sehr geringem Insulinbedarf können die letzten Einheiten mit der Kartusche verwerfen oder diese nicht vollständig befüllen.

Nicht ganz so heikel wie Insulin, aber dennoch empfindlich gegenüber Hitze, Kälte und vor allem Feuchtigkeit, sind Blutzucker-Teststreifen. Genaue Messergebnisse liefern Streifen und Messgerät nur in einem Temperaturbereich von 5 bis 45 Grad. Wenn die Temperatur außerhalb des akzeptablen Bereiches liegt, zeigt das Messgerät eine Fehlermeldung an. Geben Sie dann dem Messgerät und den Teststreifen die Möglichkeit, sich langsam auf die optimale Temperatur anzupassen.

Bewahren Sie Teststreifen und Messgerät am besten an einem entsprechend temperierten Ort auf (z.B. im Sommer nicht im Auto!).

Beachten Sie aber vor allem, dass die Blutzucker-Teststreifen sensibel auf Feuchtigkeit reagieren. Bewahren Sie die Teststreifen daher an einem trockenen Ort auf und schließen Sie den Behälter immer sofort nach dem Herausnehmen des Streifens.

 

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Infobroschüre Sommer und Diabetes